Ich weiß, dass
seit meinem letzten Bericht relativ viel Zeit vergangen ist, aber es ist nicht
wirklich viel passiert – lediglich die letzten Wochen ware ein bisschen
turbulenter.
Ich hatte am
Freitag, den 18.07. tatsächlich meinen letzten Arbeitstag und habe mich deshalb
schon von den Kindern und auch von unserer „Equipo“ (unseren Mitarbeitern)
verabschiedet. Wie zu erwarten, ist mir der Abschied natürlich vor allem von
den Kindern ziemlich schwer gefallen. Ich finde es unglaublich, dass dieses
Jahr jetzt schon vorbei ist – ich denke deswegen habe ich noch gar nicht
richtig begriffen, dass ich nicht wieder in der Fundación arbeiten werde.
Was ist jedoch an
den Tagen davor passiert? Das Schuljahr ist inzwischen natürlich längst rum –
allerdings gibt es hier für die Kinder, die in den Endexamen nicht besonders
gut abgeschnitten haben und deren Notendurchschnitt dementsprechend kritisch
ist, so eine Art Sonderförderung, die in den ersten beiden Ferienwochen
stattfindet. Die Kinder aus der 5., 6. Und 7. Klasse, deren Noten so gut waren,
dass sie nicht zur Sommerschule müssen sind vor ein paar Tagen aufs Campamento
gefahren (zelten) und haben, so weit ich das beurteilen kann, sehr viel Spaß
gehabt. Ich war krankheitsbedingt leider nicht dabei, habe aber dennoch ein
paar Fotos von meiner Mitfreiwilligen beigefügt, damit ihr zumindest sehen
könnt wie es war.
In der Fundación
war nicht mehr viel los nachdem das Schuljahr Anfang Juli vorbei war, die
Kinder kamen meistens nur zum Essen und dann zum Spielen. Deshalb konnten wir
auch zumindest im Juli in Ruhe WM gucken J . War natürlich klar, dass Deutschland
Weltmeister wird wenn wir in Ecuador und nicht in Deutschland sind...
Ich habe das
Endspiel übrigens zusammen mit meiner Familie geschaut (es war ja Sonntag),
denn ich habe mich am 13.07. noch einmal mit der engeren Familie getroffen um
mich zu verabschieden, da es danach keine Möglichkeit mehr gegeben hätte, dass
alle mit dabei sind. Da Argentinien ja auch im Finale stand, dachte ich, ich
stehe ganz alleine da – wie sich allerdings herausstellt mochte meine
ecuatorianische Familie die Argentinier nicht besonders, weshalb der Großteil
der Familie tatsächlich für Deutschland war.
Ich wollte euch unbedingt
noch ein paar Fotos von Corpus Christi (Frohenleichnam) zeigen, da dieser
Feiertag hier absolut grandios ist. In der Stadt werden ganz viele
Feuerwerkstürme aufgebaut, die Feuerwerk (auch in die Menge) verschießen. Dann
gibt es noch die „Vaca Loca“ (die verrückte Kuh) – das ist ein Mensch, der mit
einer Kuh aus Pappmaché durch die Straße läuft und die Kuh schießt auch
Feuerwerk ab, natürlich in die Menge auf den Bürgersteigen und nicht nach oben
– wo bliebe sonst der Spaß?! Nele und ich haben uns das kurz angeschaut und
sind dann geflüchtet weil uns das doch zu gefährlich war... An diesem Feiertagswochenende und auch noch
ein bisschen länger sind ganz viele
Süßigkeitenstände aufgebaut, was total irre aussieht. Leider schmecken die
meisten Sachen nicht wirklich, sondern sehen nur so aus.
Ich werde mich
jetzt in den nächsten Tagen noch ein wenig sortieren, bevor ich am Donnerstag
in den Oriente (also den Regenwald) aufbreche. Danach werde ich mit der anderen
Freiwilligen noch eine kleine Reise durch Peru und Bolivien machen und wir
werden auch noch ein paar Tage nach Rio de Janeiro fahren, weil dort Nele`s Oma
lebt. Wenn diese Reise vorbei ist, heißt es für mich auch schon wieder Koffer
packen und nach Guayaquil zu fahren, von wo aus unser Flieger zurück nach
Deutschland geht. Ich finde es zwar schade Ecuador zu verlassen, aber
inzwischen freue ich mich eigentlich auch wieder auf Deutschland. Ich weiß aber
definitiv, dass ich nicht das letzte Mal in Ecuador (bzw. auch Südamerika) war,
denn hier ist es wirklich total schön und egal wo ich bisher war, es hat mir
immer sehr gut gefallen!! Jedenfalls bin ich sehr froh diesen
Freiwilligendienst absolviert zu haben, denn er hat mir (mal abgesehen von
einer neuen Sprache) unendlich viel gebracht und ich habe total viel gelernt –
es hat sich mehr als gelohnt!
Ich möchte mich bei dieser Gelegenheit auch
noch einmal bei allen Unterstützern und auch Förderern in Deutschland herzlich bedanken , ohne die
dieses Jahr sicher nicht so toll geworden wäre –vielen Dank!
Ich verabschiede
mich jetzt in den Urlaub, bis bald!!! J
Bilder 1-4: Campamento
Bilder 5-12: Vaca Loca und Corpus Christi
Verabschiedung: v.l. nach r.: Ich, meine Gastmama Soraya, deren Schwester Tania und vorne die Oma und ihr Bruder
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