Mittwoch, 29. Januar 2014

Weihnachten und Silvester

Wenn auch etwas verspätet, möchte ich zuerst einmal allen Freunden und Bekannten ein Frohes Neues Jahr wünschen!
Wie schon angekündigt, habe ich Weihnachten im (beachtlichen) Kreis meiner Gastfamilie gefeiert. Am 24. Dezember sind wir abends um 8 Uhr natürlich (!) mit der erzkatholischen Oma in die Kirche gegangen - das zu dieser Zeit schon etwa 20-30 Leute in ihrem Haus herumgeturnt haben, ohne das irgendwer aus dem wirklich engen Familienkreis dabeigewesen wäre, hat sie offensichtlich wenig gestört. Immerhin war bei unserer Rückkehr schon fast alles vorbereitet, so dass wir nur noch allen ein Frohes Fest wünschen und uns vorstellen mussten. Das hat, man kann es sich sicherlich vorstellen, bei ca. 80 Personen schon einige Zeit gedauert... Da die Familie sich in diesem Umfang eher selten sieht, musste dieses Event natürlich gebührend gefeiert werden. So wurden aus festlichem Anlass also ein paar Flaschen Tequila geköpft und - auf nüchternen Magen - ein paar Gläschen getrunken. Jeder der mich gut kennt, weiß um meine Abneigung gegen Tequila, aber was sollte ich machen? Man möchte ja nicht unhöflich sein und außerdem haben sogar die älteren Herrschaften ordentlich mitgetrunken.
Danach ist eigentlich nicht mehr viel passiert, außer, dass es gegen Mitternacht endlich etwas zu Essen gab. :)
Generell fand ich das Weihnachtsfest mit so vielen Menschen sehr interessant, weil es so lustig und trubelig war, aber auch unglaublich anstrengend, weil man 80x erklären muss wer man ist und woher man kommt...
Hier wird sich am zweiten Weihnachtsfeiertag auch im Familienkreis getroffen, aber im Gegensatz zum 24. Dezember haben wir nur im ganz engen Kreis gefeiert. Der Nachmittag war echt schön, denn wir sind mit einigen der Cousins spontan in die Cajas (den Nationalpark) gefahren und dort ein bisschen herumgewandert.

Bild 1: Cajas
Bild 2: Meine "Cousins" Sebastian, Gabriel, Lucia und Lucie (eine meiner Mitfreiwilligen)



Da wir um Silvester herum den Luxus hatten ein paar Tage frei zu haben, beschlossen Lucie (oben im Bild), Nele und ich wegzufahren. Da unser ursprünglicher Plan Silvester in Canoa an der Küste zu verbringen leider fehlgeschlagen ist (es gab keine Hostels mehr), haben wir zuerst Station in Banos de Agua Santa gemacht. Die Stadt liegt etwa auf halber Strecke zwischen Cuenca und Quito, am Fuß des aktiven Vulkans Tungurahua und wird auch als Eintrittstor in den "Oriente" also das Regenwaldgebiet von Ecuador bezeichnet. Banos ist vor allem bekannt durch sein vielfältiges Aktivitätenangebot - von Canyoning bis Bungee Jumping kann man dort eigentlich alles unternehmen. Wir haben uns für eine Canyoning Tour entschieden, die wir - weil wir last minute gebucht haben - auch viel günstiger bekommen haben! Canyoning bedeutet im Wesentlichen, dass man sich, in einen Neoprenanzug gezwängt, mit Klettergeschirr und Helm an Wasserfällen abseilt und durch einen eiskalten Fluß stolpert. Das klingt jetzt vielleicht nicht besonders verlockend, aber bei 25°C-30°C Außentemperatur kann man das schon einmal machen. Es war auf jeden Fall unglaublich lustig, sehr nass und für mich leider auch ein bisschen schmerzhaft, weil ich mir so das Knie gestoßen habe, dass ich nach der Tour eigentlich gar nicht mehr laufen konnte...Auf jeden Fall sind unten ein paar Bilder von unserem Abenteuer zu sehen! :)









An dem anderen Tag, den wir noch in Banos hatten, sind wir nach Puyo in einen Affenpark gefahren. Die Strecke nach Puyo ist sehr schön, da man wirklich sehen kann wie sich Flora und Fauna verändern - denn Puyo liegt nicht so hoch wie Banos. In dem Affepark war es dann besonders aufregend, weil wir auch zu den Affen ins Gehege durften. Das ist nicht ungefährlich, weil es sich hier nicht um gezähmte Affen handelt...Der Park ist eher eine Auffangstation für verletzte Tiere, die dann wieder "fit" für den Wald gemacht werden. Unser kleiner Freund hat, wie man unten auf den Fotos sieht auch schön an uns geknabbert und uns an den Haaren gezogen, was wirklich ganz schön weh tut, denn Affen sind ziemlich stark. Eine kurze Erklärung noch zu unserer merkwürdigen Körperhaltung - uns wurde gesagt, dass diese Unterwürfigkeit zeigt, dass wir nicht kommen um mit dem Affen um sein Revier zu kämpfen. Eine aufrechte Körperhaltung wird von den Tierchen wohl so verstanden...





Zu guter letzt sind wir über Silvester doch noch an die Küste gefahren, nach Montanita, was für seine tolle Partyszene bekannt ist. Dort haben wir um 18:00 Uhr erst einmal angestoßen, denn da war es in Deutschland ja schon 00:00 Uhr :). Im Gegensatz zu Silvester bei uns wird hier nicht ganz so viel Feuerwerk verschossen, viel wichtiger ist das verbrennen von Puppen, die aus Pappe hergestellt werden. Der Brauch sagt, dass die Puppe etwas darstellt, was man im alten Jahr gewesen ist und was man im neuen Jahr nicht mehr sein möchte. Deshalb werden diese Puppen um 00:00 Uhr verbrannt. Man kann die Puppen selber machen oder auch kaufen, da gibt es ganz unterschiedliche größen und Formen, manche sind wirkliche Kunstwerke. Aber man muss vorsichtig sein, denn meistens werden die Puppen mit Farbe oder Lack besprüht und was passiert, wenn man so etwas in ein Feuer wirft kann sich wohl jeder denken - also immer schön Abstand halten :).





Foto 1 und 2: Um 18:00 Uhr am Strand, mit Nele und Lucie
Foto 3 und 4: Die Puppen, die zu verbrennen sind :)
Foto 5: Um 00:00 Uhr am Strand

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